My journey of personal growth

#vanlifeoffseason4

Nachdem meine Augen seit Tagen morgens so geschwollen waren, dass es aussah, als hätte ich mich mit den Sarden vielleicht doch nicht so gut angefreundet wie ich behauptet hatte, wurde das ganze gestern Abend nochmals getoppt. Nichtsahnend saßen wir bei unserer allabendlichen Spritzgammon-Runde und von jetzt auf hier schwollen mir die Augen zu. War es der Wein, der Aperol, die Katze die uns seit Stunden begeistert begleitete? Dieses Rätsel bleibt bis dato ungelöst und das Abenteuer nimmt somit weiterhin kein Ende. Zur Sicherheit werde ich den restlichen Urlaub nur noch Korngammon spielen und auf den intensiven Kontakt zu Katzen verzichten. Das Vorurteil,  dass diese Vierbeiner hinterlistig sind begleitet mich schließlich schon lange.

Die Augen können glücklicherweise seit dem Morgen wieder genutzt werden und dürfen unter die (nicht vorhandenen) Leute. Diese Extremerfahrung lässt mich auf persönlicher Ebene mal wieder ein gutes Stück wachsen (ich bin inzwischen ca. 1,98m wenn ich mich nicht vermessen habe). Von dieser Erkenntnis sowie dem Antihistaminikum und Cortison aus meinem erste Hilfe Beutel erfüllt kann also ein neuer Tag starten. Dies tut er auf scheinbar eigens hierfür errichteten Plattformen mit einem wohltuenden Morningflow bei dem ich nur geringgradige Komplexe bezüglich meiner Dehnbarkeit empfinde.

Nach einem ausführlichen Brunch trennen sich unsere Wege heute erstmals. Neben unterschiedlichen Plänen gibt es einfach auch viel zu verarbeiten. Für die Kathrin geht’s in eine nahe Bucht zum Surfen, für mich mangels Talent und Geduld ohne Brett an den Strand vor der (Van-)Tür. Auch schön – und leer natürlich sowieso.

Voller Neugier fragt ihr euch vollkommen zu Recht sicherlich, was gestern noch geschah. Das möchten wir euch keinesfalls vorenthalten, sonst kommt am Ende beim Plott wieder keiner mit. Nach dem Frühsport brachen wir held*innenhaft mit den Rädern auf gen Norden. Hier hatten wir bereits auf der Herfahrt eine extrem lässig anmutende Ansammlung an Surfer*innen gespottet. Außerdem gab es dort eine Bar, die nicht nur da sondern auch noch offen war. Das sind zwei im November auf Sardinien stark ins Gewicht fallende Argumente. Außerdem sind beide leicht zu überzeugen. Unterwegs gab es noch einen kulturell erforderlich Stop an einer Nuraghe.

Das sind große, alte Türme. Für mehr Infos wendet euch bitte an die Bauingenieurin dieser Reisegruppe. #fragKathrinsieliebtes. Medizinisch erfüllen sie meines Wissens nach nämlich keinen Zweck und auch die Besichtigung wurde für mich schnell zur Nebensache…..

Wie aus dem Nichts traf mich Kathrins Aussage wie einfach es doch scheinbar sei einen guten Blog zu schreiben. Selbstverständlich war ich tief getroffen. So was geht nicht ungeachtet an einer Bloggerin vorbei, die kurz davor steht ihr Hobby zum Beruf zu machen. Die Option, dass ich einfach außerordentlich talentiert bin scheint sie nicht in Betracht gezogen zu haben. Das schmerzt. Dennoch kann ich ihr nach so vielen gemeinsamen  Erfahrungen auf dieser einsamen Insel und der ganzen Selbstfindung und Awareness nicht lange böse sein. Außerdem spüre ich eine angenehme Wärme um meinen Hals. Heute früh hab ich dieses wertvolle handgefertigte BFF-Schmuckstück von ihr bekommen und sind wir doch mal ehrlich: wie böse kann man jemanden sein der einem etwas so wundervolles gestaltet hat?

Meine Muschel ist ein wenig größer als ihre, da ich ein wenig größer bin als sie. Sie ist auch ein wenig dunkler, weil ich halt einfach nicht super blass bin. Ich spüre eine noch tiefere und breitere Verbundenheit als bisher. Bald ist es Zeit für Freundschaftsyoga!

Den restlichen Tag verbrachten wir damit Surfer zu beobachten und angesichts der Wallemähnen vor Neid zu erblassen (ja, auch unsere Stimmungsmuscheln schienen danach eine Nuance heller). Als wir ausreichend erblasst waren (#nooffenseKorni) ging es in die besagte Bar. Dort gab es Snacks und Bier. Zur Tarnung fürs Daydrinking spielten wir Backgammon.

Laut Google Bewertungen sei das Eis in der Bar einen Tick zu teuer, dafür aber sehr groß. Es sei wohl eine Überlegung wert die “Bälle kleiner aber günstiger” zu machen. Leider kammen wir nicht in dem Genuss das zu bewerten und Feedback zu geben, denn es ist ja Offseason – auch beim Essen. Außerdem schloss die Bar nur wenige Stunden später und wir traten den Rückweg an. Eine Pizzeria war zwar da aber hatte leider keine Pizza. Also blieb es auch hier beim Snack und im Anschluss suchten wir uns ein bequemes Plätzchen um den Sonnenuntergang zu beobachten.

Nun sitze ich hier am Strand und lasse die bisherige Erlebnisse revue passieren. Der sanfte Westwind (gefühlte 30km/h mit Böen bis 150) streift mir nicht nur sachte durchs Haar sondern scheint auch die Gedanken und Worte in mir zum Fliesen zu bringen. Die Kunst ist am Ende vermutlich,  das Bloggen einfach wirken zu lassen. Ich bereue keine der 180min die ich auf den heutigen Text verwendet habe, denn er verbindet euch und uns!

Für den Strand gibt es einen Stern Abzug da ich bereits mehrfach in Disteln getreten bin. Bei Disteln hört der Urlaubsspaß auf, abgesehen davon war der Campingplatz top, 4 Sterne von uns.

Ich schicke euch einen Gruß mit Stimmungs-Muschel und hoffe, ihr startet ausgeglichen ins Wochenende. 🙂

Zurück

#vanlifeoffseason3

Nächster Beitrag

#vanlifeoffseason5

  1. Die Bauingenieurin

    Für die interessierten Hobbyingenieure: Nuraghen bzw. Nuragen sind prähistorische Turmbauten der Bonnanaro-Kultur und der mit ihr untrennbar verbundenen, nachfolgenden Nuraghenkultur auf Sardinien. Es gibt sie in großer baulicher Vielfalt. Ihr Zweck ist umstritten.

Schreibe einen Kommentar zu Die Bauingenieurin Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén