My journey of personal growth

#vanlifeoffseason8

Unser letzter voller Tag auf Sardinien bricht an. Wir werden von Schüssen geweckt.

Der gestrige Tag wirkt noch in uns nach. Nach einem Sprung ins Meer in der früh erkundeten wir erneut die sagenumwobene Passstraße.

Der Verkehr hält sich zum Glück auch bei Tageslicht in Grenzen. Am höchsten Punkt brachen wir auf zu unserer Wanderung in die Golla di Gorropu und was soll ich sagen, anschließend stelle ich meine gesamte alpine Karriere in Frage, denn Schluchten sind ein echter Gamechanger. Davon können sie gern mehr bauen. Den ätzenden Abstieg hat man als erstes geschafft und danach kommt nur noch Gutes. Nach langer Vorbereitung und Diskussion ob die kostenpflichtige Schlucht um diese Jahreszeit überhaupt offen sei trafen wir nach dem 1.5 stündigen Zustieg auf das Kassenhäuschen. Wir waren fassungslos.  Zugegebenermaßen war es ein Kassenzelt aber die Fassungslosigkeit war real, dass dort allen ernstes jemand saß. Wir machten ihn freundlich darauf aufmerksam, dass off-season ist doch vor uns seien heute angeblich bereits 9 Leute  in der Schlucht gewesen.

Kein Wunder also, dass die Strände so leer sind. Sämtliche Urlauber hängen wohl in der Golla die Gorropu ab. Gesteigert werden konnte unsere Begeisterung nur noch durch eine weitere tolle Begegnung. Wir waren schockverliebt in unsere Begleitung:

Also wanderten wir durch die Schlucht und erkundeten diese nun auf 8 motivierten Beinen bis der Hund von unseren Annäherungsversuchen leicht genervt umdrehte. Grandios.

Auf dem Rückweg (bergauf!!!) gab es noch ein erfolgreiches Ernte-Workout um die Sprungkraft zu verbessern.

Übernachtet haben wir nochmals in einem Agritourismo mit viel Traumfängercharme. Geführt wird das ganze von 2 Deutschen. Das traf sich gut, denn langsam rückt die Heimreise näher und so können wir uns sprachlich und kulturell bereits wieder etwas akklimatisieren. Umgeben von Schweinen, Pferden und Katzen wurden wir heute früh also von Schüssen auf Wildschweine geweckt. Natur pur und wir wieder einmal mittendrin. Reiten durfte ich dort leider nicht weil ich “zu dick für das Pony” bin (danke Kathrin für deine stets charmanten Worte an dieser Stelle). Schön war es trotzdem.

Der Aufbruch war erwartungsgemäß schwer denn auch beim 3. Anlauf blieb der Fahrersitz leer. Diesmal zog ich Kathrin zwischen den Lämmchen hervor wo sie sich erneut versteckt hatte. Seit der Abfahrt höre ich wiederholtes Miauen ausden hinteren Teilen des Campers aber die Kathrin leugnet beharrlich etwas gehört oder damit zu tun zu haben 🤷‍♀️ meine tränenden roten Augen behaupten etwas anderes. Die Aussagen stehen also 2 gegen 1.

Wir fuhren für einen letzten Tag an den Strand. Erneut traumhaft kristallklares Wasser, eine lummerlandartige vorgelagerte Insel und schon wieder Flamingos.  Doch… 

….es wird kälter. Der Winter naht. Die Tage werden (noch) kürzer. Auch wenn wir das Gefühl hatten, das ist schier unmöglich. Heute war schon eher Kampfgeist gefragt um es ins Meer zu schaffen (bzw eine sehr volle Blase). Sardinien möchte uns wohl den Abschied erleichtern. Dankend nehmen wir das an und in uns auf.

Gedankenverloren lassen wir uns nochmals die letzten zwei Wochen durch den Kopf gehen. So viele Emotionen, eine Reise über eine Insel und zu uns selbst.

Es war eine Reise der Superlative: maximale Selbstfindung, maximal geschwollene Augen, maximal viele geschlossene Pizzerien, maximales Yoga-Workout. Wir haben viel gesehen, viel gelernt, viel Spritz getrunken.

Sinnbildlich für unseren gemeinsamen Weg präsentiert sich unser letzter Schlafplatz nochmals von seiner malerischsten Seite und während ich Kathrin dabei beobachte wie sie verträumt den Steg entlang in den Sonnenuntergang spaziert spüre ich wieder die wärmende Muschel um meinen Hals und genieße den Moment unserer Verbundenheit obwohl sie sich gerade von mir entfernt .

Zurück kommt sie mit zwei Welpen und 3 Küken im Gepäck.

Erfüllt von Dankbarkeit für diese Erfahrungen machen wir uns jetzt noch einmal auf die wagemutige Suche nach Abendessen. Morgen früh geht es auf die Fähre. Uns stehen 9 Stunden Spielespaß bevor. Ich bin ein wenig aufgeregt.

Zurück

#vanlifeoffseason7

Nächster Beitrag

#vanlifemittageslicht1

  1. “Der Reisende sieht Dinge, die ihm unterwegs begegnen, der Tourist sieht das, was er sich vorgenommen hat zu sehen.”
    — G.K. Chesterton

    Vielen Dank, dass ihr so authentisch und frei eure Erfahrungen teilt ❤️

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén